Lebensbilder zur Integration böhmischer Zuwanderer ab 1884.
Es waren Arbeitswanderer aus Böhmen oder genauer aus dem Egerland, die maßgeblich zum Entstehen und zur raschen Prosperität der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei AG (NW&K) beitrugen.
Die Egerländer machten sich ab 1885 auf den langen Weg in das ferne Delmenhorst, um Arbeit zu finden, die ihnen ihre Heimat nicht bieten konnte. Die Gegend war verarmt, sie hatten nichts zu verlieren, aber mit dem Arbeitsplatz in der Fremde die Hoffnung auf ein besseres Leben zu gewinnen. Es waren überwiegend junge Frauen und Männer, ohne Beruf aber mit abgeschlossener Schulbildung. Der weitaus größte Teil von ihnen blieb in Delmenhorst und fand hier eine neue Heimat. An drei Fallbeispielen wird die Integration aufgezeigt: ein Schlosser, der zum Obermeister und Stadtratsmitglied aufstieg, ein Schankwirt, der als 14jähriger Junge gekommen war, Werkmeister wurde und eine Gastwirtschaft übernahm, sowie ein Wollearbeiter, der seinen Arbeitsplatz verließ, um sich als Schuhmacher selbständig zu machen.
Referent: Franz-Reinhard Ruppert
Dr.-Ing. Franz-Reinhard Ruppert
Geboren 1940 in Delmenhorst, dort aufgewachsen und zur Schule gegangen, Studium des Bauingenieurwesens und der Geologie. Promotion zum Dr.-Ing. an der TU Braunschweig, Fakultät für Bauwesen, freiberufliche Tätigkeit als Beratender Ingenieur. Seit 2012 Autor von Veröffentlichungen zur Heimat- und Industriegeschichte von Delmenhorst. Lebt in Bad Sachsa.
Dieser Vortrag wird Hybrid veranstaltet.
Sie können den Vortrag live in der Landesbibliothek Oldenburg besuchen, oder alternativ via ZOOM dazu geschaltet werden.
ZOOM Link: https://us06web.zoom.us/j/81236341551
Meeting-ID: 812 3634 1551